Enterale Ernährung
Hier geschieht die Gabe von Nahrung distal der Mundhöhle über eine Sonde oder über ein Stoma unter Nutzung des Darmtrakts. Der Begriff „Enterale Ernährung“ oder Sondenernährung beinhaltet hiermit nicht die orale Nahrungssupplementation („Trinknahrungen“). Die Nährstoffzufuhr geschieht über den Magen-Darm-Trakt (aus dem Griechischen: enteron = Darm). Bei der Sondenernährung wird der Nutzerkonto zum Magen über einen dünnen Schlauch hergestellt, der entweder vonseiten die Nase (= Nasensonde) oder schnell mittels die Bauchdecke (PEG-Sonde = perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie) gelegt wird.
Prüfung der Erstattungsfähigkeit
Innerhalb der GKV ist eine enterale Ernährung grundsätzlich allein binnen begründeten medizinischen Indikationen mithilfe den Arzt erstattungsfähig. Bei alledem hat der Arzt vor der Verordnung zu checken, ob ein Schritt nach vorne der Ernährungssituation des Patienten ebenfalls ohne Einsatz von enteraler Ernährung mittels zusätzliche Maßnahmen erreicht wird (u. a. pflegerische, logopädische oder ergotherapeutische Maßnahmen).
Kostenübernahme und Vergütung seitens die GKV
Zur Erstattung der Verordnungen enteraler Ernährung reichen die Leistungserbringer Kostenvoranschläge für konkrete Produktkette mit der Begründung des Arztes (medizinische Indikation) im Zuge der Krankenkasse ein. Die Sondennahrung inbegriffen Hilfsmittel wird überwiegend über feste Monatspauschalen vergütet. Die Trinknahrung hingegen wird zwar vertraglich benannt, unterliegt nichtsdestotrotz abgesehen davon der Pflicht einer ökonomischen Verordnungsweise.
Parenterale Ernährung
Es gilt der ernährungsmedizinische Grundsatz: wenn eine enterale Ernährungstherapie ausgeschlossen ist oder nicht mehr ausreicht, anschließend ist eine parenterale Ernährungstherapie indiziert. Bei alledem bedeutet eine parenterale Ernährung die Infusion von Nährstoffen flink in die Blutbahn unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes. Für die parenterale Ernährungstherapie existieren eine Vielzahl von verschiedenartigen zusammengesetzten Infusionslösungen, die sich alleinig, kombiniert oder gemischt verabreichen lassen.
Ein Genehmigungsverfahren für eine parenterale Ernährungstherapie entfällt.
Darreichungsformen der parenteralen Ernährung
Fertigarzneimittel (FAM) – industriell hergestellt mit standardisierten Inhaltsstoffen und Inhaltsstoffmengen
- Darreichungsform A: Einkammerbeutel (entweder Aminosäuren oder Glukose oder Fette)
- Darreichungsform B: Zweikammerbeutel (bestehend aus Aminosäuren und Glukose)
- Darreichungsform C: Dreikammerbeutel (bestehend aus Aminosäuren und Glukose und Fetten)
individuell hergestellte parenterale Ernährung (ihpE) – genaue Vorgabe des Patientenbedarfs
Eine ihpE – gleichfalls als Compounding namhaft – hat Nutzeneffekte: Die Bestandteile entsprechen zu 100% den Richtlinien des Arztes und es kann auf spezifische Stoffwechselsituationen Aufmerksamkeit genommen werden (Austausch bestimmter Zutaten, Reduzierung oder Weglassen von Inhaltsstoffen).